Sammlungspräsentation – aus 44 Jahren Frauenmuseum

16. März 2025 – 27. April 2025

Das Frauenmuseum eröffnet die Präsentation der eigenen Sammlung! Im Rahmen dieser Ausstellung zeigen wir Werke aus über 44 Jahren Museumsgeschichte, darunter Werke aus den rund 500 Neuzugängen, die durch die Zusammenarbeit mit der „Europäischen Frauen-Akademie für die bildenden Künste“ in unsere Sammlung aufgenommen wurden. Zu den Höhepunkten gehören unter anderem Terrakotta-Skulpturen von Doli Hilbert und Werke von Yoko Ono, Antje Siebrecht, Mary Bauermeister, Natalie LL und Annegret Soltau, eine Rauminstallation von Parastou Forouhar aber auch zahlreiche weitere Arbeiten von internationalen und lokalen Künstlerinnen, die die Vielfalt und Dynamik unserer Sammlung widerspiegeln.

Unsere Sammlung ist lebendig und vielfältig – sie wächst, verändert sich und bleibt doch in vielen Teilen oft verborgen. In der 1. Etage haben Sie nun die seltene Gelegenheit, Werke zu entdecken, die normalerweise im Depot aufbewahrt werden. Diese Sammlungsausstellung bringt verborgene Schätze ans Licht und ermöglicht einen neuen Blick auf unsere Bestände. Dabei eröffnen sich spannende Verbindungen zwischen unterschiedlichen künstlerischen Positionen, Zeiträumen und Themen.

Von den ca. 3.000 Werken, die in unserer Sammlung vertreten sind, können wir nur einen Bruchteil im Ausstellungsraum präsentieren. Schwerpunkte der Sammlung sind Arbeiten, die sich mit Mythen und Geschichte auseinandersetzen, aber auch Einmischung in Politik, Ökologie, Klima und Erotik thematisieren. Die Neuzugänge und Schenkungen bilden einen besonders spannenden Bereich und werden in dieser Ausstellung erstmals einem breiten Publikum vorgestellt.

Lasst euch von der Vielfalt und der künstlerischen Tiefe der Sammlung begeistern!

 

 

Frauenbewegungen 1865 _ 1971 _ 2006

ab 8. März 2024

Als Startschuss der ersten Frauenbewegung gilt die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 1865, der sich das Recht auf Bildung und Erwerbsarbeit auf die Fahnen schrieb. Um 1900 nahmen fortschrittliche Frauenrechtlerinnen einen weiteren Schwerpunkt in den Katalog ihrer Forderungen: das aktive und passive Wahlrecht. 

Die „Neue“ Frauenbewegung entstand im Kontext breiter Proteste gegen den §218. Junge Frauen aus der ganzen BRD schlossen sich zusammen, um für Selbstbestimmung, das Recht auf ihren Körper, eine Frauenöffentlichkeit und gegen Gewalt von Männern zu kämpfen. 

Seit der Jahrtausendwende entwickelte sich eine dritte feministische Welle. Ausgehend von der Dekonstruktion der biologischen Geschlechter plädiert sie für plurale Genderkonzepte und selbstbestimmte geschlechtliche Identitäten.

Künstlerinnen: Heidi Adrian | Chris Campe | Yvonne Feder | Karin Ferenz-Hörold | Sabina Flora | Nina Herold | Eva-Maria Horstick | Lucia Meurer | Ricarda Rommerscheidt | Gerda Rondé | Ulla Schenkel | Ellen Sinzig | Inge Stahl | Ilse Teipelke | Künstlerinnengruppe Erfurt

Kuratiert von Bettina Bab.

Horst Pitzen – Kulturelle Querverbindungen

22. Februar bis 23. März

Fotoarbeiten 1965–2025

Die Ausstellung zeigt das facettenreiche Werk von Horst Pitzen, dessen fotografische und serigrafische Arbeiten seit den 1960er-Jahren eine präzise Auseinandersetzung mit Form, Struktur und kulturellen Bezügen widerspiegeln. Ein wiederkehrendes Motiv ist der Kreis – sichtbar in frühen experimentellen Fotoarbeiten und in der Serie antiker Theater der Türkei und Tunesiens. Die symmetrischen, von der Mitte ausgehenden Formen der Zuschauertribünen finden hier eine visuelle Parallele zur idealistischen Idee des Kreises als Treffpunkt und Gemeinschaft, die Pitzen in der 1971 gegründeten Programmgalerie Circulus thematisierte.

Die Ausstellung präsentiert:

  • Eine Werkgruppe von Serigrafien
  • Eine Fotoreihe zu antiken Theatern in der Türkei und Tunesien
  • Kleinformate – Geschenke von Künstlerkolleg:innen
  • Drei Op-Art-Bilder von Marianne Pitzen aus dem Jahr 1970

 

 

Video zur Eröffnung der Ausstellung (prod. TALKING ART): https://www.youtube.com/watch?v=eKRmsqWsvCU

 

Über den Künstler

Horst Pitzen (*1938 in Lörrach) begann 1965 mit Foto-Experimenten und war Mitbegründer der Bonner Kunstszene, u. a. durch die Galerie Circulus, die später in die Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (gkg) überging. Seine Arbeiten wurden u. a. im Rheinischen Landesmuseum Bonn und im Kurfürstlichen Gärtnerhaus ausgestellt. Neben seinem eigenen künstlerischen Schaffen engagierte er sich für Künstler:innen-Archive und die Sammlung weiblicher Figurinen.

VORSCHAU

EIGENMACHT statt eingemacht

Petra Genster

6. April – 1. Juni 2025 

 

Die Ausstellung Eigenmacht statt eingemacht von Petra Genster umkreist die Aspekte Weiblichkeit, Ermächtigung in das eigene Sein und die ökologische Verantwortung.

Ihre Kunst ist eindeutig feministisch. Daher ist das Frauenmuseum der Ort für diese Aus-
stellung.

Die titelgebende Bodeninstallation aus etwa 50 Einmachgläser mit eingekochten Tomaten nimmt Bezug zum berühmten Tomatenwurf Ende der 1960er Jahre. Er löste die zweite Welle der Frauenbewegung aus.

Untertitel der Ausstellung:
Muss ich immer noch mit Tomaten werfen?

Das Material der Installationen und Objekte sind Haushaltsgegenstände, Kleider, Textilien und
Garne. Petra Genster stickt, näht, kocht ein und stellt alltägliche Dinge und Verrichtungen in den Mittel-
punkt ihrer Kunst. Die Schale ist ein immer wiederkehrendes Motiv ihrer Installationen und Malerei.
Die großformatige farbintensive Ölmalerei umkreist das Element Wasser. Aus den Wassern tauchen manchmal Berge auf, keine konkreten, eher archaische Seelenbilder.
Die Installation Die ausgedehnte Macht des Wassers aus gebrauchter blauer Kleidung nimmt in der Ausstellung einen ganzen Raum ein. Erstmals 2017 zum Weltklimagipfel COP23 in Bonn gezeigt, stellt sie im Hinblick auf den COP30 2025 in Bélem die Frage : UND JETZT???
Die Kunst von Petra Genster ist gesellschaftspolitisch ausgerichtet. Gleichzeitig bietet sie durch ihre
Farbintensität und Spielfreude eine heitere und vertrauensvolle Begegnung mit dem Leben an.
Das begleitende Programm ist eine Vernetzung mit verschiedenen Künsten und lädt die Besucherinnen zu vielfältigen Begegnungen und zum Austausch ein.