beyond algorithms_digital utopia

7. April – 17. November 2024

An der Schnittstelle von zeitgenössischer Kunst, Wissenschaft und gesellschaftlicher Teilhabe ist die Ausstellung beyond algorithms_digital utopia ein geschlechterkritischer Beitrag zur digitalen Transformation moderner Gesellschaften. 

Mit Arbeiten der Konkreten Künstlerin Rune MIELDS (Köln), der Pionierin computerbasierter Kunst Vera MOLNAR (Paris) und der Cyberfeministin Cornelia SOLLFRANK (Berlin) unterstreicht die Präsentation die kunsthistorische Bedeutung dieser drei vielfach ausgezeichneten Künstlerinnen, die auf ganz eigene Weise hinter die Algorithmen schauen.

Konkret

Rune Mields (*1935) verwandelt Grundrechenarten und Algorithmen in konstruktiv-konkrete Bilder. In vielteiligen Werkgruppen übersetzt sie seit Ende der 1960er Jahre Zahlensysteme in Zeichnung und Malerei. Präzises, mit der Hand ausgeführtes Sichtbarmachen ist für Mields profunde Methode des Begreifens.

Digital

In den ausgehenden 1960er Jahren ist Vera Molnar (1924 – 2023) die erste Konkrete Künstlerin, die Bilder auf dem Computer generiert. Später entwickelt sie zusammen mit ihrem Mann die Software MolnArt, die als Meilenstein der Computerkunst gilt. In ihrer Auseinandersetzung mit Linien und der klaren, geometrischen Form des Quadrates ist die Gleichzeitigkeit von Ordnung und Störung grundlegend für ihr Werk. Die Ästhetik des Fehlers zeichnet ihre Kunst aus.

Visionär

Die Netzkunst-Pionierin Cornelia Sollfrank (*1960) entblößt mittels digitaler Techniken sowie Social Hacking gesellschaftliche Machtstrukturen. Auf künstlerisch-subversive Weise fordert sie traditionelle Vorstellungen von Autorschaft heraus. Ihr Net Art Generator versetzte 1997 die Hamburger Kunsthalle mittels automatisierter Erzeugung netzbasierter Arbeiten in helle Aufregung und ist ikonografisches Werk technofeministischer Aneignung des Kunstraumes.

Dazu geben internationale wie intersektionale Vertreter*innen jüngster Tendenzen einen Einblick in visionäre, virtuelle Realitäten. Versammelt sind Positionen aus dem Bereichen Artificial Intelligence (AI), Code Art, Memes und Augmented Reality (AR). Dabei zeigen wir ausgewählte Arbeiten von Mona BIRKÁS, Echo CAN LUO, Eleni DIMOPOULOU, Nieves DE LA FUENTE, Karen ELIOT, Kathrin HUNZE, KAMALANETRA, OLD BOYS NETWORK, Johanna REICH, Sophia SCHMITT und Molly SODA.

Der in die Ausstellung integrierte, interdisziplinäre OPEN SPACE ist Aktionsfläche für den Austausch mit und zwischen den Communities der Hacker*innen & Haecksen, Netzaktivist*innen, Künstler*innen und Besucher*innen. Er ist zugleich identitätsstiftender Raum im Sinne historischer Erinnerungskultur und informiert über Pionierinnen wie aktuelle Frontfrauen der Mathematik und Informatik.

Kuratiert von Silke Dombrowsky M.A. und Ellen Junger im Team mit Gastkuratorin Sarah Gulik.

Gefördert von

Frauenbewegungen 1865 _ 1971 _ 2006

ab 8. März 2024

Als Startschuss der ersten Frauenbewegung gilt die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 1865, der sich das Recht auf Bildung und Erwerbsarbeit auf die Fahnen schrieb. Um 1900 nahmen fortschrittliche Frauenrechtlerinnen einen weiteren Schwerpunkt in den Katalog ihrer Forderungen: das aktive und passive Wahlrecht. 

Die „Neue“ Frauenbewegung entstand im Kontext breiter Proteste gegen den §218. Junge Frauen aus der ganzen BRD schlossen sich zusammen, um für Selbstbestimmung, das Recht auf ihren Körper, eine Frauenöffentlichkeit und gegen Gewalt von Männern zu kämpfen. 

Seit der Jahrtausendwende entwickelte sich eine dritte feministische Welle. Ausgehend von der Dekonstruktion der biologischen Geschlechter plädiert sie für plurale Genderkonzepte und selbstbestimmte geschlechtliche Identitäten.

Künstlerinnen: Heidi Adrian | Chris Campe | Yvonne Feder | Karin Ferenz-Hörold | Sabina Flora | Nina Herold | Eva-Maria Horstick | Lucia Meurer | Ricarda Rommerscheidt | Gerda Rondé | Ulla Schenkel | Ellen Sinzig | Inge Stahl | Ilse Teipelke | Künstlerinnengruppe Erfurt

Kuratiert von Bettina Bab.

UNVEILING HUMANITY: The Colors of Discrimination

Cheryl McIntosh

20. Oktober 2024 – 19. Januar 2025

UNVEILING HUMANITY  ist eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der afrikanischen Diaspora, den Folgen des transatlantischen Sklavenhandels und den Themen Rassismus und Identität. McIntoshs Werke, die von kraftvollen Acrylgemälden bis hin zu experimentellen Textilinstallationen reichen, verbinden historische und persönliche Erfahrungen und bieten den Betrachtenden Raum für Reflexion.

Mit ihrer Kunst gibt McIntosh den oft vergessenen Geschichten der afroamerikanischen und afrikanischen Gemeinschaften eine Stimme und lädt uns ein, über Widerstandskraft, Ungerechtigkeit und Hoffnung nachzudenken.

_

UNVEILING HUMANITY is a profound exploration of the African diaspora, the consequences of the transatlantic slave trade and the themes of racism and identity. McIntosh’s works, which range from powerful acrylic paintings to experimental textile installations, combine historical and personal experiences and offer viewers space for reflection.
Through her art, McIntosh gives voice to the often forgotten stories of African American and African communities and invites us to reflect on resilience, injustice and hope.