ANNA KRÄMER
Mein Praktikum hat holprig angefangen. Nachdem ich nach einem halben Jahr voller Bewerbungen endlich einen Platz bekommen habe, wurde dieser coronabedingt zwei Tage vor Praktikumsbeginn abgesagt. Als erstes war ich sehr traurig, aber wie so viele Dinge im Leben erhielt diese Nachricht auch einen positiven Aspekt. Denn nur dadurch erhielt ich die Chance im Frauenmuseum mein Praktikum zu absolvieren. Sehr spontan konnte ich nun doch rechtzeitig mein Praktikum starten. Also kam ich am Montagmorgen zum Frauenmuseum und wusste, dass dieser Ort mein Arbeitsplatz für die nächsten drei Wochen werden würde.
Trotz der Spontanität erhielt ich spannende Aufgaben und merkte nie, dass man erst am selben Morgen erfuhr, dass ich nun hier mein Praktikum machen würde. Ich interessiere mich für Journalismus und das Schreiben, die Richtung, in die auch mein alter Praktikumsplatz gegangen wäre, und meine Aufgaben wurden auf meine Interessen angepasst. Ich durfte Interview-Fragen vorbereiten, einen Zeitungsartikel über die Vernissage der Ausstellung „Aus dem Rahmen gefallen“ schreiben, mir ein Konzept für mein „Traum-Frauenmuseum“ überlegen und meine eigenen Fotos für meine Texte schießen und bearbeiten. Neben diesen vielfältigen Aufgaben, die mir sehr viel Spaß machten, durfte ich aber auch in Richtungen gehen, die mir neu waren. So durfte ich zum Beispiel mit Sprühdosen arbeiten, um einen Workshop des Kinderateliers vorzubereiten und professionelle Instagram- und Facebook Posts für die Seiten den Frauenmuseums kreieren. Außerdem durfte ich Poster Entwürfe für die 27. Kunstmesse im November erstellen.
Ich habe viel bei meinem Praktikum im Frauenmuseum gelernt. Neben den Aufgaben bin ich auch als Mensch gewachsen. Als Person aus einem kleinen Dorf, hat mich der Arbeitsweg in die Stadt selbstständiger gemacht. Das Live-Interview bei der Vernissage, welches ich mit den beiden Künstlerinnen halten durfte, und die positiven Rückmeldungen im Nachhinein spornten mich an und halfen mir bei meinem Selbstbewusstsein. Ich bin für die Chance diese wundervolle Aufgabe gemacht zu haben sehr dankbar. Die halbe Stunde in der Bahn und der Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt Bonns waren zudem meine kleine Auszeit des Tages, in der ich Musik hören konnte und einfach meinen Gedanken nachgehen konnte.
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