Die Ausstellung ist vom 7. April bist zum 17. November zu sehen.

VANESSA BOYA

Weiße Wände, Leitern, Maßstäbe, verpackte Kunstwerke, Farbeimer und Wasserwaagen – dies war der Zustand der Ausstellungsräume, bevor die Ausstellung „beyond algorithms_digital utopia“ vollständig aufgebaut war. Beim Einrichten dieser von Zahlen und Formen geprägten Ausstellung konnte ich erstmals die nackten, unbespielten Ausstellungsräume des Frauenmuseums erleben, die sich von Tag zu Tag veränderten. 

Beim Betreten der noch recht leeren und zugleich von Werkzeug und Verpackungen gefüllten Räumlichkeiten und beim Herrichten dieser wurde mir erstmals die äußerst interessante Architektur der Räume bemerkbar, die unglaublich viele Möglichkeiten der Gestaltung der Ausstellung anbietet. Die vielen kleinen Räume innerhalb der ersten Etage des Frauenmuseums eignen sich hervorragend für verschiedene Installationen – egal, ob es sich um Licht- oder Fadeninstallationen oder einen Raum voller Bilder von Ameisen handelt. Gleichzeitig sorgen die Räume für weitere bespielbare Wände innerhalb des großen Raumes und zu vielen unterschiedlichen Laufrichtungen und Wegen, ähnlich wie in einem Labyrinth, sodass man als Besucher:in frei wählen kann, wohin man sich als Nächstes begibt. 

Jeder Raum führt einen anderen Themenschwerpunkt vor, der zum Hauptthema der Ausstellung gehört. Ob man rechts, links, nach vorne oder nach hinten schaut: Es findet sich in jeder Ecke und jedem versteckten Raum ein Kunstwerk, das sich im Aufbau befand oder bereits aufgebaut war. So hat man sich jeden Tag einem anderen Projekt gewidmet und umgesetzt. Auch wenn ich im Prozess gelernt habe, dass Nägel in eine Wand zu hauen nicht eine meiner Stärken ist, hatte ich dennoch viel Spaß daran, bei der stetigen Entfaltung der Ausstellung aufregend zuzuschauen und daran teilzuhaben. Mit jedem Pinselstrich und jedem Nagel in der Wand war man ein Schritt näher am Ziel. 

Die Arbeit mit den Künstlerinnen fand ich besonders spannend, da sich im Prozess des Aufbaus eines Kunstwerkes wie beispielsweise einer Installation so einiges an dem ursprünglichen Werk ändern und es auf verschiedene Art und Weise präsentiert werden kann. So justierten die Künstlerinnen während des Aufbaus an ihren Werken und passten sie gewissermaßen an die Räume an, was sehr interessant mitanzusehen war. Auch das positive Feedback der Künstlerinnen, wenn ich mal etwas für sie arrangieren sollte, hat mich sehr motiviert und in meinem Wunsch, eventuell bald Kuratorin zu werden, gestärkt. 

Nach den drei Wochen, die ich von der Realisierung der Ausstellung mitbekommen durfte, steht nun als krönender Abschluss der Tag der Eröffnung an. Ich kann es kaum erwarten, das fertige Werk, an dem man drei Wochen mitgearbeitet hat, anzuschauen und mich darüber zu freuen, dass nun Besucher:innen die Ausstellung bewundern können.