KEVIN LOCH

Als ich diesen schlichten Raum in der zweiten Etage des Museums betrat, kam eine besänftige Ruhe zum Vorschein und ich begann wie ein abenteuerlustiger kleiner Junge durch die Etage zu schlendern. Es beeindruckte mich, wie die Farben dieser künstlerisch erhabenen Bilder durch dieses schlichte und reine Weiß der Wände erst richtig zum Vorschein kamen. Jedes Kunstwerk sprach seine eigene Sprache, doch ich verstand irgendwie alle davon.

SOLWODI’s künstlerische Ausstellung mit dem Titel Rückkehr in Würde. Chancen für ein selbstbestimmtes Leben.

Rückkehr in Würde, unter diesem Motto startete 1992 das SOLWODI Programm für Frauen, die wieder in ihr Heimatland zurückkehren wollten.

Das Kunstwerk was mich in der Ausstellung bereits beim Ansehen ins schaudern gebracht hat, war von Doris Sprengel. Das Kunstwerk Lies mich sein Leid spüren und desto länger ich es bestaunte und es las desto mehr begriff ich was mir dieses Kunstwerk mitteilen wollte. Es veranschaulicht eine Frage die nicht zu lösen scheint. Eine so einfache Frage. 

Das Kunstwerk ist nicht direkt zu finden doch wenn man es erst gefunden hat denn lässt es einen nicht mehr los, man bestaunt es, man vergisst die Zeit und man lässt sich einfach darauf ein und wird völlig in eine andere Welt Geworfen. Dies muss man einmal erlebt haben!

Ich dachte erst, dass es nur ein schwarzer Rahmen ist ohne sonderlich große Bedeutung. So naiv wie ich war, ging ich vorbei und schenkte meine Aufmerksamkeit eher den bunten Bilden. Doch als ich dieses Meisterwerk erstmal genauer betrachtete, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Das Kunstwerk, von dem ich berichte, ist von Christian Trazaska mit dem Namen Donika – return to life. Es zeigt eine Frau mit Zwei Söhne. Doch die Betrachter dieses Kunstwerks müssen sich anstrengen, um bei diesem dunklen und bedrückenden ersten Eindruck erst einmal das Licht zu sehen und mit dem Licht auch die Hoffnung, die in diesem Kunstwerk zu sehen ist.

SOLWODIs Ausstellung bezieht sich nicht nur auf das Objektive, diese Ausstellung trägt auch einen viel tieferen Wert in sich. Chance für ein selbstbestimmtes Leben mit diesem Motto feiert SOLWODI das 30-jährige Bestehen seines Rückkehr- und Reintegrationsprogramms. An der Ausstellung sind 37 Künstler*innen beteiligt. Die Klientinnen, zu denen sie ihre Arbeit erstellt haben, sind wieder in ihre Herkunftsländer in Afrika, Asien, Südamerika und Osteuropa zurückgekehrt.

Die Ausstellung wird im Frauenmuseum noch bis zum 21. Oktober präsentiert. Erleben sie eine tief emotionale Welt des SOLWODI. Verpassen sie es, berauen sie es: also kommen sie, um nichts zu verpassen!